Die Stille Stunde ist sehr wichtig

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In vielen Supermärkten gibt es inzwischen die sogenannte „Stille Stunde“. In dieser Zeit wird die Beleuchtung gedimmt, die Hintergrundmusik ausgeschaltet und Durchsagen auf ein Minimum reduziert. Diese Maßnahme soll vor allem Autisten ein angenehmeres Einkaufserlebnis bieten.

Ein ruhigerer Raum für ein besseres Einkaufserlebnis

Autisten haben eine andere Wahrnehmung von Reizen als neurotypische Menschen. Das bedeutet, dass sie Geräusche, Licht und andere Sinneseindrücke viel intensiver wahrnehmen können. Was für andere vielleicht nur ein leises Summen oder ein sanftes Flackern ist, kann für sie überwältigend oder sogar schmerzhaft sein. Dazu kommen oft Schwierigkeiten, unerwartete Situationen oder schnelle Veränderungen zu verarbeiten.

Das Ergebnis kann eine massive Überforderung sein, die in starken Stress, Reizüberflutung oder sogar Panikattacken münden kann. Ein einfacher Einkauf kann so zu einer echten Herausforderung werden. Hier setzt die Stille Stunde an: Sie schafft einen Raum, in dem sich Menschen mit Autismus sicherer und wohler fühlen können. Weniger Reize bedeuten weniger Stress und mehr Freiheit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Die Stille Stunde ist ein gutes Beispiel dafür, wie Inklusion im Alltag umgesetzt werden kann. Sie zeigt, dass wir als Gesellschaft bereit sind, auf die Bedürfnisse aller Menschen einzugehen – nicht nur in großen Projekten, sondern auch in alltäglichen Situationen wie dem Einkaufen. Inklusion bedeutet, Barrieren abzubauen und Räume zu schaffen, in denen sich alle Menschen willkommen fühlen.

Natürlich ist die Stille Stunde nur ein kleiner Schritt. Es gibt noch viele weitere Bereiche, in denen wir Barrieren abbauen müssen – sei es bei der Gestaltung von öffentlichen Verkehrsmitteln, in Schulen oder in der Arbeitswelt. Aber jede kleine Veränderung kann einen großen Unterschied machen. Wenn wir lernen, die Welt auch aus den Augen anderer zu sehen, können wir gemeinsam eine Gesellschaft schaffen, in der sich jeder Mensch wohl und akzeptiert fühlt.

Warum ich dieses Konzept unterstütze

Als jemand, der sich für Inklusion und Barrierefreiheit starkmacht, finde ich die Idee der Stillen Stunde besonders wichtig. Es zeigt, dass wir nicht nur über Inklusion sprechen, sondern sie auch im Alltag leben können. Diese kleinen Veränderungen sind oft die, die den größten Unterschied machen – weil sie Menschen direkt in ihrem Alltag unterstützen.

Deshalb unterstütze ich die Stille Stunde und hoffe, dass noch viele weitere Supermärkte und Geschäfte diesem Beispiel folgen. Inklusion ist kein Luxus, sondern eine Selbstverständlichkeit – für alle Menschen.

Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, die Welt ein bisschen offener und freundlicher zu machen.

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